Nach dem 30jährigen Vereinsjubiläum im Jahre 1992 musste die alte stationäre Clubanlage aufgrund von dringend anstehenden Renovierungsarbeiten abgebrochen werden. Danach entstand die Idee, auf der neuen Vereinsanlage die Bahnhöfe Karlsruhe-Durlach und Grötzingen möglichst realitätsnah nachzubauen - mitsamt dem dazugehörigen Zweisystemverkehr der AVG.
Gleisvorfeld mit Stadtbahnen |
Die östliche Bahnhofsausfahrt besitzt eine Vielzahl unterschiedlichster Weichen. |
Der Einblick von oben zeigt gut die unterschiedlichen Ebenen der Anlage. |
Die Steuerung der Anlage wurde von einem PC mit dem System der Firma Gahler und Ringstmeier realisiert.
Der Vorteil dieses Systems war, dass analoge Fahrzeuge ohne Umrüstung digital gesteuert werden konnten.
Während der Bediener am Stellpult nur die Fahrstraße wählen musste, übernahm der PC das Stellen und
Überwachen der Weichen und Signale.
Des Weiteren standen mehrere selbstgebaute Gleisbildstellpulte zur Steuerung der Bahnhöfe zur Verfügung.
Auch die Ausrüstung der Bahnanlagen mit Fahrleitung wurde entsprechend dem Vorbild vorgenommen.
Dabei wurden im Original auftretende Sonderbauformen von Fahrleitungsmasten berücksichtigt und in Handarbeit
auf der Anlage umgesetzt.
Der Unterbau der Anlage entstand aus verzinkten Stahlstreben.
Die beiden langen Anlagenschenkel mit den Schattenbahnhöfen. |
Seitliche Ansicht des mehrgleisigen Gleiswendels |
Schattenbahnhof. |
Unterhalb unserer Anlage befanden sich große
Schattenbahnhöfe mit angeschlossenen Wendeschleifen. Über große, teils mehrgleisige
Gleiswendel gelangten die Zuggarnituren schließlich auf den sichtbaren
Anlagenteil und boten dem Besucher einen abwechslungsreichen Fahrbetrieb.
Der Bahnhof Karlsruhe-Durlach war ein zentraler Teil unserer Vereinsanlage. Durch die Nachbildung sämtlicher auch im Vorbild vorhandenen Gleise nahmen die Bahnanlagen sehr viel Platz in Anspruch. Insbesondere die vollständige Nachbildung der Weichenstraßen ließ die Gleisstränge unaufhörlich in die Länge wachsen. Dennoch war der Bahnhof sehr detailliert ausgestattet.
Der Bahnhof Karlsruhe-Durlach mit allen Gleisen |
Seit Juni 2007 verkehrt auch der französische TGV in Karlsruhe. Auf der Relation
Stuttgart - Paris durchfährt er mehrmals täglich die Fächerstadt und legt am
Hauptbahnhof einen Halt ein. Dabei fährt der Hochgeschwindigkeitszug
planmäßig durch Durlach, um in Bruchsal auf die Neubaustrecke zu wechseln, die er bis
Kornwestheim befährt.
Rund um Karlsruhe gehört es schon lange zum Alltag, dass sich Stadtbahnen und Hochgeschwindigkeitszüge begegnen. |
Der TGV fährt am Bahnhof in Durlach nur durch. |
Eine 185 mit Güterzug fährt am Schuppen der Autoverladung vorbei. |
Zu dem Zeitpunkt, als mit dem Bau der Clubanlage begonnen wurde, wurden am Rand des Bahnhofs Durlach
noch Autos auf Züge verladen. Die dazu notwendigen Gleise und Anlagen waren bis weit in die
1990er Jahre vorhanden.
Zu dieser Zeit wurden auf der nördlichen Bahnhofsseite
umfangreiche Umbauarbeiten zur Anpassung der Gleisanlagen an den
Stadtbahnbetrieb durchgeführt. Dabei entstand eine Rampe von der Durlacher
Allee hinab zum Bahnhof.
Über zwei gesonderte Bahnsteige können seitdem Fahrgäste in die Stadtbahnen einsteigen.
Deutlich zu erkennen sind die modern ausgebauten Bahnsteige der Stadtbahn. Im Vordergrund verläuft die B10. |
In diesem Bereich fahren die Stadtbahnen noch mit 750 Volt Gleichspannung, sodass
auch herkömmliche Straßenbahnen die Haltestelle im Bahnhof Durlach erreichen und
in einer Wendeschleife wenden können.
Zahlreiche Fahrgäste warten auf die nächste Stadtbahn. |
Auch alte Straßenbahnen verirren sich gelegentlich nach Durlach. |
Zwischen den Bahnhöfen Karlsruhe-Durlach und Grötzingen befand sich, wie beim
realen Vorbild, die Stadtbahn-Haltestelle Durlach-Hubstraße. Diese befindet sich
im Bogen, teilweise auf einer Brücke, und überquert die Hauptstrecke nach Heidelberg.
Auf unserer Anlage diente die Strecke nach Heidelberg als Zufahrt zum
unterirdischen Schattenbahnhof.
Eine Stadtbahn an der Haltestelle Hubstraße. |
Einige Passanten benutzen die Straßenbrücke, die die Strecke nach Heidelberg überquert. |
Etwas weiter befindet sich der Bahnhof von Grötzingen mit seinen vier Gleisen. Planmäßig halten dort heute nur
noch Stadtbahnen nach Heilbronn oder Pforzheim. Da auf unserer Anlage auch
Fahrzeuge der vorherigen Epoche verkehrten, durften diese aber auch in
Grötzingen halten. Besonders von Interesse, insbesondere für die auswärtigen Besucher, dürfte die
Systemwechselstelle vor dem Bahnhof Grötzingen gewesen sein. Hier wechseln die
Stadtbahnen von dem Stromsystem der städtischen Straßenbahn auf das der Eisenbahn, ohne dass es die
Fahrgäste bemerken.
Das Empfangsgebäude von Grötzingen |
Liebevolle Details waren auch in Grötzingen zu finden. |
Ein InterCity durcheilt den Bahnhof Grötzingen. Um hier zu halten, sind die Bahnsteige zu kurz. |
Die Ausfahrt regelt ein Lichtsignal an einer Signalbrücke. |
Während die ersten Gebäude auf der Anlage noch aus handelsüblichen Bausätzen
hergestellt wurden, sollten die besonders markanten Bauwerke möglichst
originalgetreu aussehen. Daher blieb uns nur der Selbstbau übrig. Manfred Beyer
erstellte in unzähligen Arbeitsstunden viele Gebäude, die er zuvor selbst
vermessen und in den H0-Maßstab übertragen hatte. Besonders hervorzuheben ist
das Empfangsgebäude des Bahnhofs Karlsruhe-Durlach, sowie die
Wohnbebauung an der Haltestelle Grötzingen-Oberausstraße. Der Bahnhof Grötzingen
entstand aus Teilen eines handelsüblichen Bausatzes.
Die Stadtbahnhaltestelle Grötzingen-Oberausstraße bildete den Abschluss des
sichtbaren Anlagenteils. Hier trennen sich, wie im Original, die Strecken von
Karlsruhe nach Heilbronn bzw. Pforzheim. In unmittelbarer Nähe befand sich
ein beschrankter Bahnübergang.
Den Anlagenabschluss auf der anderen Seite bildete die städtische Bebauung von
Karlsruhe. Dieser Teil war verkehrstechnisch durch eine Straßenbahnstrecke
erschlossen und zuletzt noch nicht vollständig fertig gestellt.
Durch einen starken Wasserschaden musste die Anlage
im Frühjahr 2012 bedauerlicherweise komplett abgebrochen werden.
Der Bau
der
neuen Club-Anlage läuft bereits.
Clubanlage bis 2012 |
Modellbahn- und Eisenbahnfreunde Karlsruhe e. V. . |
Vereinsheim: Nördliche Uferstraße 4-6 76189 Karlsruhe |
Kontakt: E-Mail: info@mek-karlsruhe.de   |